Taktisches Vorgehen in Gebäuden

05.05.2015

Bei der letzten Ausbildungseinheit durften sich die Jugendlichen mit dem taktischen Vorgehen innerhalb von Gebäuden beschäftigen.

Erster Punkt war die Türöffnungsprozedur. Dabei lernten die Jugendlichen, wie man anhand von Abtasten einer Türe überprüfen kann, ob im dahinter befindlichen Raum eine hohe Temperatur herrscht. Ist dies der Fall wird die Türe vom Truppführer mehrere Male mit einer Bandschlinge für kurze Zeit leicht geöffnet, während der Truppmann drei kurze Stöße mit dem Strahlrohr in die Luft, hinter der Türe abgibt, um die an der Decke gesammelten Pyrolyse-Gase abzukühlen.
Dies ist eine Gegenmaßnahme um einen Rollover oder Flashover zu vermeiden. Bei einem Flashover kommt es aufgrund des richtigen Gas-Sauerstoff-Gemischs in Kombination mit Hitze zu einer Durchzündung.

Als nächstes wurde den Jugendlichen das aus den USA stammende Halligan-Tool/Halligan-Bar vorgestellt, welches auch in Deutschland inzwischen bei den meisten Feuerwehren zu finden ist. Anhand des Halligan-Tools wurde das sogenannte „Forcible Entry“ erklärt. Als Forcible Entry wird das schnellstmögliche aufbrechen einer Türe (oder eines anderen Zugangs), ohne Rücksicht auf Schäden, bezeichnet. Forcible Entry wird jedoch nur in zeitkritischen Situationen verwendet.

Das zweite große Thema für den Abend war das Strahlrohr Training. Dabei wurde den Jugendlichen die richtige Handhabung eines Hohlstrahlrohrs beigebracht, sowie das korrekte Vorgehen innerhalb von Gebäuden erklärt. Truppweise durften die Jugendlichen dies im freien selbst ausprobieren. Temperaturcheck, Abkühlen von Pyrolyse-Gasen, korrektes Vorgehen im „Kriechgang“ und den sogenannten Flashover-Reflex.

Ziel der Übung war es, den Jugendlichen professionelles und taktisches Vorgehen für zukünftige Übungen in Gebäuden und bei der Verwendung einer Nebelmaschine beizubringen.

Autor: BG